Treiber für Fortschritt

KI-Experten Lukas Güthoff und Nico Rixe im Heinz Nixdorf MuseumsForum auf Entdeckertour.
KOMPETENZFELD „KÜNSTLICHE INTELLIGENZ“ SETZT AUF TRANSPARENZ
Um Künstliche Intelligenz, kurz KI, ranken sich verschiedene Mythen.
Dabei ist das Potenzial für den Einsatz dieser modernen Technologie laut Experten über alle Branchen
hinweg nahezu grenzenlos. Dieses Potenzial hat auch die VerbundVolksbank OWL frühzeitig erkannt.
Im Jahr 2024 wurde ein eigenes Kompetenzfeld unter der Leitung von Thomas Huxol und Dr. Maximilian Jolmes
geschaffen, das von Ansgar Käter als Vorstandspate begleitet wird. Eine zentrale Rolle nehmen dabei die KI-Spezialisten
Lukas Güthoff und Nico Rixe ein.
Künstliche Intelligenz ist in aller Munde, aber die wenigsten wissen genau, was der Begriff bedeutet …
Lukas Güthoff: Künstliche Intelligenz ist im Grunde genommen wie ein sehr intelligenter Helfer. Sie unterstützt uns bei Aufgaben, die normalerweise menschliches Denken erfordern würden, wie das Erkennen von Mustern oder das Treffen von Entscheidungen. Das Ziel ist es, Maschinen so zu programmieren und zu entwickeln, dass sie uns im Alltag unterstützen können – sei es beim Autofahren, in der Medizin oder bei alltäglichen Aufgaben. Wichtig zu betonen ist hierbei, dass die Fähigkeiten der Künstlichen Intelligenz auf Mathematik beruhen und keine menschlichen Emotionen ersetzen können.

KI-Experte Lukas Güthoff

Sie sind beide im Juni 2024 als KI-Spezialisten in der VerbundVolksbank OWL gestartet. Dabei handelt es sich um ein neues Job-Profil. Was sind genau Ihre Aufgaben?
Nico Rixe: Unsere Hauptaufgabe besteht darin, die Bank dabei zu unterstützen, ihre internen Prozesse zu automatisieren und zu optimieren. Wir entwickeln smarte Lösungen in Form von KI-Modellen, die dabei helfen, Daten zu analysieren und bessere Entscheidungen zu treffen, um die Mitarbeitenden zu entlasten und die Effizienz zu steigern. Der darauffolgende, mindestens genauso wichtige Schritt besteht darin, die Kolleginnen und Kollegen an das Thema KI heranzuführen und zu erläutern, wie die programmierten Lösungen ihren Arbeitsalltag erleichtern können.
Lukas Güthoff: Darüber hinaus stellen wir sicher, dass KI-Projekte abteilungsübergreifend koordiniert werden und alle Beteiligten zusammenarbeiten. Nicht zuletzt entwickeln wir eine langfristige Strategie für den Einsatz von KI in unserer Bank, um das Thema nachhaltig zu verankern.
Was begeistert Sie an Ihrem Job?
Nico Rixe: Die Arbeit mit modernster Technologie und die Möglichkeit, innovative Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden, machen unseren Job unglaublich spannend und erfüllend. Künstliche Intelligenz bietet enormes Potenzial in verschiedenen Bereichen, wie beispielsweise bei der Prozessautomatisierung, und wird in der Zukunft ein entscheidender Treiber für Innovationen und Fortschritte sein. Diese Entwicklung und damit die Zukunft der VerbundVolksbank OWL aktiv mitzugestalten, inspiriert und begeistert uns jeden Tag.
Dr. Maximilian Jolmes, Leiter des Kompetenzfeldes Künstliche Intelligenz, gibt im Interview mit Julia Ures einen kurzen Einblick in die Arbeit und Zielsetzung des KI-Teams.
Herr Güthoff, wie schätzen Sie die Bedeutung von KI für die VerbundVolksbank OWL ein – heute und in Zukunft?
Lukas Güthoff: KI bietet vielfältige Möglichkeiten, das Kundenerlebnis und den Kundennutzen zu steigern, während gleichzeitig die Arbeit unserer Kolleginnen und Kollegen effizient unterstützt wird. Unsere Bank hat bereits wichtige Leitplanken gesetzt, um KI erfolgreich zu implementieren, etwa durch die Einrichtung des Kompetenzfeldes Künstliche Intelligenz sowie durch bestehende Strukturen wie die Abteilung Innovation Digitales und unsere IT-Abteilung mit robotergestützter Prozessautomatisierung (RPA) und Anwendungsentwicklung. Dabei hat die VerbundVolksbank OWL die Ambition, eine Vorreiterrolle im Bereich der KI einzunehmen. Diese Vorreiterrolle ist entscheidend, denn wer frühzeitig Lösungen etabliert, generiert nicht nur kurzfristige Mehrwerte, sondern auch langfristige Vorteile – sei es im Sinne der Kundenzufriedenheit oder durch monetäre Vorteile. Daher ist die Bedeutung von KI gerade im Hier und Jetzt besonders groß.
Inwiefern wird die Künstliche Intelligenz das Arbeitsleben in der VerbundVolksbank OWL aus Ihrer Sicht verändern, Herr Rixe?
Nico Rixe: Wenn Künstliche Intelligenz erst einmal umfassend in unser Arbeitsleben integriert ist, wird sie unverzichtbar sein, und man wird sich rückblickend fragen, wie wir ohne sie gearbeitet haben. KI wird erhebliche Effizienzsteigerungen und Arbeitserleichterungen mit sich bringen, insbesondere indem sie unbeliebte Aufgaben übernimmt. Dies wird zu einer deutlichen Fokussierung auf die Kernkompetenzen führen, ohne dass Nebentätigkeiten den Arbeitsfluss unterbrechen. So erreichen wir zudem ein Arbeitsumfeld, in dem menschliche Fähigkeiten wie Empathie und komplexes Denken noch wichtiger werden. Auch für unsere Kundinnen und Kunden wird der Mehrwert von KI spürbar sein. Viele werden die Vorteile von KI-basierten Dienstleistungen so schätzen lernen, dass sie in Zukunft nicht mehr darauf verzichten möchten. Gleichzeitig wird der Einsatz von KI ein kontinuierlicher Prozess bleiben, da sich die Technologie ständig weiterentwickelt. Es werden immer wieder neue Modelle und Lösungen entstehen, die uns zusätzliche Möglichkeiten eröffnen. Was die Zukunft letztlich bringt, wird sich erst mit der Zeit zeigen, aber der Wandel wird nachhaltig sein.

KI-Experte Nico Rixe

Wo liegen die Grenzen von Künstlicher Intelligenz?
Lukas Güthoff: Die Grenzen von Künstlicher Intelligenz sind derzeit vor allem technischer, ethischer und regulatorischer Natur. Zwar macht die Technologie stetige Fortschritte, doch es gibt Bereiche, in denen KI immer noch an ihre Grenzen stößt. Zum Beispiel kann KI keine echten menschlichen Emotionen verstehen oder komplexe soziale Interaktionen vollständig erfassen. Außerdem ist sie darauf angewiesen, dass die zugrunde liegenden Daten von hoher Qualität und frei von Verzerrungen sind, um korrekte und faire Entscheidungen zu treffen. Ein weiteres großes Thema sind die ethischen Fragestellungen, die sich bei der Nutzung von KI stellen: Wie stellen wir sicher, dass KI fair bleibt und keine Diskriminierung verstärkt? Und welche Rolle spielt der Mensch in Entscheidungsprozessen, die durch KI unterstützt werden? Schließlich kommen auch regulatorische Rahmenbedingungen ins Spiel, die gewährleisten müssen, dass der Einsatz von KI transparent und sicher bleibt.
Wie begegnen Sie Skeptikern gegenüber Künstlicher Intelligenz?
Nico Rixe: Wir setzen auf Transparenz, Aufklärung und einen offenen Dialog. Indem wir anhand praktischer Beispiele und Erfolge aufzeigen und erklären, wie Künstliche Intelligenz funktioniert und welche Vorteile sie bringt, möchten wir Verständnis schaffen und Ängste abbauen.
Lukas Güthoff: Es ist uns wichtig zu betonen, dass KI ein Werkzeug ist, das den Menschen unterstützt und nicht ersetzt.