In seinem 2004 erschienenen internationalen Bestseller „Der Schwarm“ kreierte er das fiktive düstere Szenario einer Aggression durch eine intelligente, maritime Lebensform. „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“ lautet der Titel seines Sachbuches, in dem er die reale Bedrohung des Klimawandels beschreibt und die Gesellschaft zur ultimativen Weltrettungsmission aufruft. Da der Weg zur Klimaneutralität und zur nachhaltigen Transformation der Wirtschaft auch die Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe und im Altkreis Brilon stark beschäftigt, holte die VerbundVolksbank OWL Frank Schätzing im September 2024 als Keynote-Speaker zu ihrem OWL Business Forum mit dem Thema „Nachhaltigkeit und unternehmerische Verantwortung“ ins Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn. Viele Unternehmerinnen und Unternehmer nahmen die Chance wahr, sich dazu mit Experten und untereinander auszutauschen und die kritische Bestandsaufnahme von Frank Schätzing zu hören.

In seiner Begrüßung beschrieb Vorstandsvorsitzender Ansgar Käter den Handlungsdruck für den Mittelstand in der Region: „Auch wir als Bank befinden uns in der Transformationsphase. Dieser Prozess erfordert von Unternehmen ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsmanagement, um den eigenen ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Mit dieser Veranstaltung wollen wir uns gemeinsam an den wirtschaftlichen Chancen und Möglichkeiten orientieren und positive Impulse für mehr Nachhaltigkeit setzen.“

Im Talk mit Moderatorin Julia Ures zeigten drei erfolgreiche heimische Unternehmer, wie es gelingen kann, Verantwortung für eine nachhaltige Zukunft zu übernehmen und diese mit Zuversicht zu gestalten. In beeindruckender Weise schilderte Roland Damann aus Bad Lippspringe, wie er mit seiner MicroBubbles GmbH eine völlig neuartige Technologie geschaffen hat, die mittels feinster Gasblasen Mikroplastik aus dem Wasser eliminiert.

Bei der senne products GmbH in Hövelhof stellt Geschäftsführer Carsten Fest mit seinem Team nachhaltige Folien für die Arbeitsorganisation und Datenvisualisierung her. Darüber hinaus upcycelt das Unternehmen gebrauchte Messeteppiche und macht daraus Taschen. Er sprach von der „Macht der kleinen Schritte“, mit denen auch ein kleines mittelständisches Unternehmen in der Lage sei, große Konzerne zum Umdenken zu bewegen.

Als Geschäftsführer der Werbeagentur Kaeding Anderson in Lemgo beschäftigt sich Tobias Heinze insbesondere mit der Nachhaltigkeitskommunikation. Er sieht Unternehmen in der Verantwortung, ein ehrliches, langfristiges Engagement für mehr nachhaltiges Wirtschaften einzugehen. „Durch Kommunikation und Vernetzung können wir andere animieren, etwas zu tun“, so Heinze.

Frank Schätzing nutzte in seiner Keynote verschiedene Analogien zum „Weltretter“ James Bond, um zu verdeutlichen, mit welcher „Über-Krise“, der globalen Erderwärmung, es die Menschheit zu tun hat. Dem Publikum erläuterte er, wie Politik, Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft gemeinsam ins Handeln kommen können und müssen. Seiner Überzeugung nach ist der Werkzeugkasten für eine nachhaltigere Zukunft gut gefüllt. „Die Technologien sind am Start und so weit fortgeschritten, dass wir Klimaneutralität in den kommenden zehn Jahren erreichen können“, so Schätzing. Er forderte, Innovationen zum Beispiel im Bereich des intelligenten Energiemanagements zu fördern und mehr Risikokapital für Start-ups und Unternehmen des Mittelstands zur Verfügung zu stellen. Die Wirtschaftsnation Deutschland sieht er bei der Transformation in einer Vorreiterrolle. Es gehe darum, Nachhaltigkeitssysteme als renditestarke Wachstumsmodelle zu begreifen und sie später zu exportieren.

In drei Nachhaltigkeits-Foren informieten Experten der Effizienz-Agentur NRW, der unilab Systemhaus GmbH aus Paderborn und der Unity AG über den regulatorischen Rahmen für die Transformation, das Zusammenspiel von Nachhaltigkeit und Digitalisierung und die ESG-Nachhaltigkeitskriterien im Spannungsfeld von Wachstumschancen und Bürokratie.

In seinem Schlusswort erklärte Thorsten Wolff, stellvertretender Vorstandsvorsitzender: „Für uns alle gilt es, das Thema Nachhaltigkeit weiter aktiv zu forcieren und verantwortungsvoll mit unseren Ressourcen umzugehen. Das werden sicherlich die großen Herausforderungen für alle Unternehmen in der Zukunft sein.“

Teil der Veranstaltung war darüber hinaus ein Ausstellungsbereich rund um das Thema Nachhaltigkeit, in dem sich neben verschiedenen Partnern auch das starke Kompetenz-Netzwerk unserer VerbundVolksbank OWL präsentierte.